Hensoldt-Chef kritisiert „nationale Alleingänge“ bei Rüstung

München. Der Chef des Rüstungskonzerns Hensoldt hält die europäische Rüstungspolitik und -wirtschaft für zu zersplittert. Bei der Konsolidierung des Marktes will er eine aktive Rolle spielen, wie er im Münchner Club Wirtschaftspresse sagte. Dabei möchte er den Radar- und Sensoren-Hersteller mit Übernahmen zu einem europaweit führenden Rüstungselektronik-Unternehmen ausbauen.

Als möglichen Schritt in diese Richtung nannte er eine Übernahme der Verteidigungselektronik des italienischen Rüstungskonzerns Leonardo, der selbst Großaktionär bei Hensoldt ist. Dies sei „ein möglicher Weg in die Zukunft“. Auch bei Rheinmetall gebe es Bereiche „mit denen wir gut zusammenarbeiten könnten“ und auch mit dem französischen Thales-Konzern könne man sprechen.

„Langfristig müssen wir mit den Amerikanern auf Augenhöhe sein“, so Müller. In diesem Zusammenhang plädiert er auch für eine gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern in der EU. „Wir können uns die nationalen Alleingänge nicht mehr leisten.“ Europa habe 172 große Waffensysteme, die USA 32: „Jetzt können Sie sich vorstellen, wie ineffizient wir unterwegs sind.“ Christof Rührmair/Alexander Hübner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert