Zwischen Bauma, Berlin und Trump

In München steigt die weltgrößte Messe für Baumaschinen, gleichzeitig bildet sich in Berlin eine neue Regierung und in Amerika startet ein Präsident einen Handelskrieg gegen den Rest der Welt. Das ist die Lage, in der sich Sebastian Schulte, der Chef des Motorenherstellers Deutz, gerade bewegt.

„Wir haben den ersten Motor gebaut und wir werden – etwas überspitzt – auch den letzten bauen“: Deutz-Chef Sebastian Schulte im Club Wirtschaftspresse.

Natürlich habe sich auf der Messe jedes Kundengespräch auch um die neuen US-Zölle und die zusätzlichen Kosten gedreht, sagt Schulte im Club Wirtschaftspresse: „Das wird dazu führen, dass alles an die Kunden weitergereicht wird. Das kreiert letztlich Inflation.“

Bei einem Zoll von 20 Prozent auf Deutz-Motoren würden amerikanische Traktoren oder Bulldozer etwa acht Prozent teurer. Schulte und seine Kunden seien dennoch optimistisch: „Alle sagen: Das ist nicht das letzte Wort. Irgendeinen Deal wird es geben.“ Auf der Bauma habe das Thema natürlich eine große Rolle gespielt. Aber eben nicht nur: „Ich dachte, wir reden mit unseren Kunden nur über Zölle – aber das war nicht so.“

Und neben Amerika gibt es ja auch noch Deutschland. So will die neue Bundesregierung Hunderte Milliarden in die Infrastruktur stecken – und in die Bundeswehr. Vor allem letzteres hatte zuletzt für viel Fantasie an der Börse gesorgt. „Deutz-Motoren können unmittelbar für militärische Radfahrzeuge eingesetzt werden“, sagt Schulte. Noch aber sei das Geschäft im Entstehen, In den langfristigen Umsatzzielen sei es genauso wenig eingeplant wie Effekte aus dem Konjunkturprogramm der Bundesregierung.

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