BDI-Präsident Kempf fordert breites Konjunkturpaket

Virtueller Clubabend mit BDI-Präsident Dieter Kempf. Bild: Sabine Gusbeth

Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, erwartet BDI-Präsident Dieter Kempf ein branchenübergreifendes Konjunkturprogramm. „Es fehlt an Kauf- und Investitionslust“, sagte er beim virtuellen Clubabend. Auch für die Autoindustrie würde es einer unterstützenden Hilfe bedürfen. Man müsse aber nachdenken, ob eine Kaufprämie das richtige Mittel sei.

Vom Erfolg der Branche seien auch viele andere abhängig wie der Maschinenbau, die Elektroindustrie, die Zulieferer, Handwerker und Händler. „Einen Niedergang der deutschen Autoindustrie können wir uns nicht leisten“, sagte Kempf.

Insgesamt bewertete er das bisherige Handeln der Bundesregierung in der Corona-Krise als positiv, warnte aber vor zu großer politischer Einflussnahme. „Staatshilfen sollen ankurbeln, aber nicht vereinnahmen“, meinte der BDI-Präsident. Er lehnte es ab, den milliardenschweren Staatseinstieg bei der Lufthansa mit politischen Forderungen zu verknüpfen. Die Fluggesellschaft müsse eine Chance bekommen, wieder eigenständig lebensfähig zu sein.

Die Lufthansa sei ein kerngesundes Unternehmen und nur wegen der Corona-Pandemie in Not. Sie müsse vom Staat gerettet werden. Kempf schränkte aber ein, dass dies nicht für alle Unternehmen gelten könne: „Wir können und müssen nicht alle retten.“ Auch das sei Teil der sozialen Marktwirtschaft.

Frank Müller