Theo Waigel zieht Bilanz: Fünf Jahre nach Siemens-Korruptionsskandal

Theo Waigel spricht im Club Wirtschaftspresse über seine Arbeit beim Münchner Konzern

Genau fünf Jahre nachdem der größte deutsche Schmiergeldskandal mit einer Razzia bei Siemens seinen Anfang genommen hatte, zog Theo Waigel im Club Wirtschaftspresse eine Bilanz. Er überwacht als unabhängiger Aufpasser im Auftrag der US-Behörden die Fortschritte bei Siemens im Kampf gegen die Korruption. „Das Experiment ist geglückt“, sagte er. Siemens verzichte heute im Zweifel lieber auf einen Auftrag – insgesamt sei eine klare Linie beim Thema Korruption für den Konzern aber ein Wettbewerbsvorteil. Unmittelbar vor dem Club-Termin war ein Korruptionsfall in der Karibik bei Siemens bekannt geworden. Bis ins Jahr 2008 hinein sind dort möglicherweise Schmiergelder an Krankenhausbetreiber geflossen. Solche Einzelfälle werde es immer geben, sagte Klaus Moosmayer, Chief Counsel Compliance bei Siemens. „Wenn unter 400000 Mitarbeitern nichts passieren würde, wäre das höchst verdächtig“, sagt Moosmayer.

Zum Schluss des Clubgesprächs diskutierten die Mitglieder mit Waigel auch die Eurokrise. Mit ihm, sagte der frühere Bundesfinanzminister, hätte es einen Beitritt Griechenlands zum Euro nicht gegeben.

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