Koch will Puma wieder auf Sport trimmen

Der neue Puma-Chef Franz Koch stellt sich im Club Wirtschaftspresse erstmals den Fragen von Journalisten – und erläutert seine Pläne für den Sportkonzern.

Weniger Lifestyle, mehr Schweiß: Der neue Puma-Chef kehrt zu den Wurzeln des fränkischen Sportkonzerns zurück. „Wir fokussieren uns jetzt wieder stärker auf Sport-Performance-Produkte“, sagte Franz Koch vor Mitgliedern des Club Wirtschaftspresse in München. Der Manager gab bei seinem ersten Auftritt vor Journalisten zu, dass das Unternehmen in den vergangenen Jahren etwas zu sehr auf modische Angebote gesetzt habe. Dadurch habe die Glaubwürdigkeit der Marke gelitten.

Doch das soll sich nun ändern. Mit neuen, hoch-technischen Schuhen für Läufer und Fußballer möchte Koch verlorenes Terrain zurück gewinnen. Gleichzeitig nimmt er Fußball-Stars unter Vertrag, um die Marke in den Stadien wieder sichtbarer zu machen. Seit Wochen wird zudem spekuliert, Puma werde Ausrüster des Deutschen Meisters Borussia Dortmund. Dafür gibt es allerdings noch keine Bestätigung. Seit Sommer ist das Traditionsunternehmen aus Herzogenaurach bereits offizieller Ausrüster der bekanntesten Segel-Regatta der Welt, des America’s Cup. Gleichzeitig statten die Franken den Titelverteidiger Oracle aus.

Koch ist seit genau 82 Tagen im Amt. Sein Vorgänger, Jochen Zeitz, hatte Puma 18 Jahre lang geführt und ist jetzt Chef des Verwaltungsrats. Dass unter den vielen Kandidaten für die Firmenspitze ausgerechnet Koch das Rennen gemacht hat, war nicht selbstverständlich, denn der ehemalige Strategiechef von Puma ist erst 32 Jahre alt.

In den vergangenen Wochen ist der Manager um die ganze Welt gereist, um Mitarbeiter und Kunden zu treffen. Gleichzeitig hat er Projekte angestoßen, die Puma tiefgreifend verändern werden. So wird beispielsweise die IT komplett erneuert. Damit soll Puma schneller werden. Hat der Sportartikelanbieter bislang Kollektionen zum Teil zwei Jahre im Voraus entworfen, so soll das jetzt in sechs Monaten passieren.

Koch setzt damit gleich zu Beginn ein Zeichen: Er will auf alle Fälle die Ziele erreichen, die ihm Vorgänger Zeitz mit auf den Weg gegeben hat. Die wichtigste Vorgabe: Ausgehend von etwa drei Milliarden Euro Umsatz in diesem Jahr sollen die Erlöse bis 2015 auf mindestens vier Milliarden steigen. Zum Vergleich: Lokalrivale Adidas liegt bei zwölf Milliarden.

Derzeit sehe es gut aus, trotz aller wirtschaftlichen Turbulenzen, meinte Koch. „Wir sind auf Kurs“, unterstrich der ehemalige Spitzen-Hockeyspieler. Von einem konjunkturell Bedingten Einbruch sei nichts zu spüren: „Unser Geschäft ist relativ robust gegen Krisen.“

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