Audi setzt voll auf China

Finanzchef Strotbek geht davon aus, dass das Reich der Mitte 2011 zum wichtigsten Absatzmarkt überhaupt für Audi wird

Audi-Finanzchef Axel Strotbek setzt im kommenden Jahr auf den chinesischen Markt.  „China ist planbar“, sagte er im Club Wirtschaftspresse München. Allein in den kommenden drei Jahren will Audi hier eine Million Fahrzeuge verkaufen;  in den ersten elf Monaten 2010 waren es 210 000 Autos. Mit anderen Worten: 2010 dürfte das letzte Jahr gewesen sein, in dem Deutschland der wichtigste Markt für die Ingolstädter war.

Gleichzeitig setzt der Autobauer auf die USA – hier sollen im laufenden Jahr zum ersten Mal überhaupt mehr als 100 000 Autos verkauft werden. Offen lässt der Hersteller zurzeit, wann man mit einer eigenen Produktion nach Übersee geht.

Der Autobauer, der zum VW-Konzern gehört, will in den kommenden fünf Jahren weltweit zusätzlich mehr als elf Milliarden Euro investieren. Unter anderem soll das Werk in Ungarn ausgebaut werden; gleichzeitig sollen Investitionen in neue Modelle und Technologien wie die Elektromobilität fließen. Während in China und den USA derzeit vor allem große Limousinen Erfolg haben, versucht es Audi hierzulande gerade mit dem Kleinwagen A1 – ein Auto, das laut Konzernchef Rupert Stadler der Beleg dafür sein soll, dass Premium nicht unbedingt groß sein muss, solange es teuer ist. Strotbek wies Berichte zurück, wonach der im Sommer am Markt eingeführte A1 ein Ladenhüter sei. Bisher seien 50.000 Stück davon produziert worden, 30.000 wurden verkauft.

Außerdem will die VW-Tochter trotz eines nur minimalen Streubesitzes an der Börse bleiben. Die Börsennotierung sei wichtig für die Eigenständigkeit der Marke und das Selbstbewusstsein der Mitarbeiter, sagte Strotbek. „Da stecken 60 000 Menschen dahinter und da hat jeder seinen Stolz, bei Audi zu sein.“

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