Wachstum durch Fusionen und Übernahmen soll nächstes Jahr wieder kräftig zulegen
Investmentbanken können sich zumindest in ihrer Königsdisziplin – der Beratung von Fusionen und Übernahmen – auf ein gutes Jahr 2011 freuen. „Ohne signifikante makroökonomische Verwerfungen ist weltweit ein Wachstum von acht bis zwölf Prozent drin“, sagte Alexander Dibelius von der US-Investmentbank Goldman Sachs am 6. Dezember im Club der Münchner Wirtschaftspresse.
Er ist einer der einflussreichsten Deal-Maker hierzulande und leitet für Goldman die Region Zentral- und Osteuropa mit den wichtigen Ländern Deutschland und Russland. Für die nächsten fünf Jahre prognostiziert Dibelius ein Plus von zehn bis 15 Prozent. Wachstum in den aufstrebenden Schwellenländern in Osteuropa, Asien und Lateinamerika dürfte dazu beitragen. Auch seien die Manager vieler Unternehmen wieder zuversichtlicher und steigende Gewinne machten Firmen zu einem attraktiveren Übernahmeziel. Zwar sei es sinnvoller in Krisen zu kaufen, wenn die Preise niedrig seien. Die Realität werde vermutlich aber wieder anders aussehen. In besseren Zeiten seien solche Deals leichter durchsetzbar und die Unternehmen verfügten über das nötige Kapital.
Vor der Finanz- und Wirtschaftskrise hatte sich das Volumen bei Fusionen und Übernahmen global noch auf den Rekordwert von 4,27 Billionen Dollar summiert, war dann 2008 und 2009 auf 2,7 und 1,93 Billionen zurückgegangen. In diesem Jahr dürften es gut 2,2 Billionen Dollar werden. Deutlich mehr Aktivitäten waren zuletzt im Rohstoffsektor sowie in den Branchen Technologie, Medien und Telekommunikation zu verzeichnen.