Da die Bundeswehr spart, sollen nun Großaufträge für die Rüstungssparte in Schwellenländern das Wachstum sichern
Deutschlands einflussreichster Manager in der Rüstungsbranche, der EADS-Vorstand Stefan Zoller, war am 26. Juli zu Gast im Club Wirtschaftspresse. Er sagte, wegen der schrumpfenden Märkte in Europa müsse die EADS-Sparte Verteidigung und Sicherheit unbedingt in Schwellenländern wachsen. Hier werde mit Unterstützung der mächtigsten Politiker derzeit um jeden Großauftrag gebuhlt. Übernahmen in den Schwellenländern stünden auf der Tagesordnung, sofern dies den Markteintritt erleichtere oder so technologische Nischen erschlossen werden könnten.
Der Kampfjet Eurofighter soll unterdessen exportfähig gemacht werden: „Wir sind an Großaufträgen dran“, sagte Zoller und nannte Japan, Indien und die Schweiz als potenzielle Abnehmer. Die Zukunft der Luftfahrt gehöre aber unbemannten Flugsystemen – sowohl im zivilen wie im militärischen Bereich. Hier müsse Deutschland investieren, um nicht den Anschluss zu verlieren. Zoller drohte damit, die eigene Drohne „Talarion“ nicht weiter zu entwickeln, sollte es keine festen Bestellungen geben. In Deutschland könnte „Talarion“ den Sparzwängen der Bundeswehr zum Opfer fallen.