Telefónica-Manager Haas: Teure 5G-Auktion „nicht gut für Deutschland“

Markus Haas, Chef von Telefónica Deutschland, warnt im Club Wirtshcaftspresse vor den negativen Folgen des Milliardenpokers um die 5G-Mobilfunklizenzen


Telefónica Deutschland-Chef Haas (2. v.r.) im Club Wirtschaftspresse München; Bild: Philipp Vetter

Der Chef des Telekommunikationskonzerns Telefónica Deutschland, Markus Haas, kritisiert den Milliardenpoker um die 5G-Mobilfunklizenzen. „Den Preis bezahlen wir alle“, sagte Haas vor Journalisten des Club Wirtschaftspresse München. Die Milliardensummen, die die Mobilfunkanbieter für die Lizenzen des neuen, schnellen Mobilfunkstandards derzeit bieten, würden für Investitionen in die Netze fehlen. „Das ist nicht gut für Deutschland“, warnte Haas. Hierzulande werde es dadurch „sicherlich nicht das beste 5G-Netz“ geben, glaubt er.

Die Versteigerung der 5G-Lizenzen läuft seit 19. März. Die Telekommunikationskonzerne Telefónica Deutschland, Telekom, Vodafone und Drillisch wetteifern um die Frequenzen. Zuletzt überstiegen die Gebote die Marke von sechs Milliarden Euro. Von dieser Summe könnten 60.000 Mobilfunkstationen errichtet werden, um die Netzabdeckung mit dem derzeitigen Standard 4G zu verbessern, rechnet Haas vor. Das sei auch dringend notwendig. Denn die mobile Datennutzung „geht gerade durch die Decke“.

Telefónica Deutschland will in diesem Jahr 10.000 Stationen errichten, und so die Vorgaben der Bundesnetzagentur erfüllen. Diese sieht eine Netzabdeckung mit dem 4G-Standard von 98 Prozent bis Ende 2019 vor.

Sabine Gusbeth