Euro-Gegner Lucke will ein anderes Europa – mit einem neuen Europäischen Währungssystem
Der Zeitpunkt war eigentlich perfekt: Es war ein Abend, an dem wieder einmal Berichte über den deutsch-griechischen Streit zur Beilegung der Euro-Krise die Nachrichten beherrschten, an dem AfD-Parteichef Bernd Lucke den Club besuchte. Der streitbare Volkswirtschaftler plädierte nicht nur für einen kontrollierten Ausstieg Griechenlands aus der Euro-Zone, sondern auch für eine Neuauflage des EWS, des Europäischen Währungssystems Also: Bandbreiten- Wechselkursmechanismus statt gemeinsame Währung. Lucke plädierte gleichzeitig für eine Ausstieg Frankreichs und Italiens aus dem Euro – und erntete viele kritische Nachfragen. Ein Euro ohne Frankreich und Italien? Wie soll das gehen?
Überraschend dagegen seine Meinung zur deutschen Exportstärke: Er findet es „uneuropäisch“, wie Deutschland derzeit seine Exportrekorde feiere. „Beggar thy neighbour“ nennt er das. Den „Nachbarn ausplündern“. Genauso sage er das auch seinen Wählern.