Mercedes-Produktionsvorstand Markus Schäfer findet, dass auch Elon Musk Verträge einhalten muss.
Markus Schäfer, 51, Produktionsvorstand bei Mercedes-Benz, lässt sich nicht einschüchtern. Auch nicht von Elon Musk. Der Elektroauto-Pionier aus dem Silicon Valley hatte sich Ende 2016 den pfälzischen Zulieferer Grohmann einverleibt, dessen Fertigungsanlagen auch vom Daimler-Konzern sehr geschätzt werden. Das Problem: Grohmann soll die anderen Autobauer jetzt nicht mehr beliefern, weil er praktisch nur mehr für seinen neuen Eigentümer Tesla arbeitet. Ärgerlich für Schäfer, hat doch Daimler gerade begonnen, im sächsischen Kamenz eine zweite Batteriefabrik zu bauen, um seine weltweite E-Auto-Strategie zu flankieren. Die erste dieser Fabriken ist ausgerüstet von: Grohmann. „Ich gehe davon aus, dass Grohmann bestehende Verträge erfüllt“, so Produktionsvorstand Schäfer. Zudem verfüge man „selbst inzwischen über eine hohe Kompetenz im Anlagenbau“, sagte er im Münchner Club Wirtschaftspresse. „Wir haben hochflexible Fertigungsanlagen überall auf der Welt, die Benziner und Dieselfahrzeuge in beliebigen Relationen fertigen können.“ Flexibel ist wichtig für den führenden Automobilkonzern, der einst den Verbrennungsmotor erfunden hat. Tatsächlich werden in einigen Daimler-Werken wie in Rastatt (B-Klasse) und Hambach (Smart) schon jetzt Benziner und E-Autos einer Wagenklasse parallel gefertigt.